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 Der Marsch der Dunedain

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Vargor




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Der Marsch der Dunedain Empty
BeitragThema: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeFr Okt 01, 2010 9:58 pm

Als die Sonne hinter den Gipfeln der Trollhöhen versank und die Nacht hereinbrach, machte sich Vargor daran, einen Platz für sein Lager zu finden.
Er war den ganzen Tag geritten und hoffte, am nächsten Tag die sicheren Gefilde von Bruchtal zu erreichen, um dort eine Weile ausruhen zu können von den Kämpfen, die ihn in den ganzen Sommer und Herbst über durch die Weiten Mittelerdes geführt hatten. Sie waren durchaus erfolgreich gewesen, soweit man in diesen dunklen Tagen überhaupt davon ausgehen konnte, dass die kleinen Siege in den nördlichen Landen für den dunklen Herrscher in Mordor mehr waren als kleine Nadelstiche, die ihn vielleicht verägern, aber nicht wirklich erschüttern konnten.

Immerhin war es den Waldläufern des Nordens und ihren Verbündeten gelungen, soviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dass die Gemeinschaft des Rings Bruchtal unbemerkt verlassen konnte und, wie Vargor erfahren hatte, mittlerweile Lothlorien erreicht und wohl schon wieder verlassen hatte, wenn sie in den Tiefen Morias auch einen entsetzlichen Blutzoll hatte bezahlen müssen......

Vargor seuftze.

Es schien keinen Sinn zu haben, sich weiter mit dem Schicksal des Ringes und seines Trägers zu befassen; seine Bestimmung lag hier im Norden und hier würde er, wie so viele andere auch, seinen Beitrag leisten müssen.

Als er endlich einen geschützten Platz am Fuße einer steil aufragenden Felswand gefunden und ein kleines Lagerfeuer im Schutze der tiefhängenden Zweige einer Kiefer entzündet hatte, war die Dunkelheit und mit ihr die nächtliche Kälte schon fast hereingebrochen. Vargor kauerte sich, gehüllt in seinen Mantel, eng ans Feuer; ihm war klar, dass er in dieser Nacht nur wenig Schlaf finden würde. Die Trollhöhen waren alles andere als ein sicherer Ort und trotz der Kämpfe, die auch hier stattgefunden und viele der Kreaturen Angmars in die Ettenöden vetrieben hatten, musste er immer damit rechnen, dass böse Augen ihn entdecken konnten.

Nicht, dass er sich wirklich Sorgen machte; seine Kräfte waren in den vergangenen Schlachten gestählt und seine Sinne geschärft worden. Marodierende Orks aus dem Nebelgebirge oder selbst räuberische Trolle würden es sich zweimal überlegen, ihn hier, fast schon vor den Toren von Imladris,anzugreifen und selbst wenn......

Plötzlich zerschnitt ein schriller Schrei die Stille des Abends und Vargors Gedanken. Der Jäger sprang auf, spannte seinen Bogen und legte in einer blitzschnellen, fließenden Bewegung eine Pfeil auf die Sehne, während er lauschte. Das war kein Kampfschrei eines üblen Wesens gewesen......das war der Schmerzensschrei eines Menschen in höchster Not und was war das? Nun hörte er auch den charakterischen Klang von Schwertern, die aufeinandertrafen.

Vargor überlegte nicht lange und lief mit langen Schritten durch den lichten Wald, der vom Fusse der Felswand hin abfallend bis zur Straße reichte, die ihn am nächsten Tag nach Bruchtal führen sollte. Schon nach einigen Augenblicken wurde der Kampfeslärm lauter und trotz der hereinbrechenden Dämmerung konnte er erkennen, dass dort, am Rande des Waldes, ein Mann mit dem Rücken zu einem Baum stand und sich der wütenden Attacken zweier Angreifer erwehrte. Vargor erkannte sofort, dass es sich um Gauredain handeln musste, die in diesen Tagen des Öfteren in den westlichen Landen am Fuße des Nebelgebirges gesichtet wurden. Niemand wusste, was sie dort suchten, ob sie nur vor den Gefahren ihrer alten Heimat geflohen oder in den Dienst des dunklen Herrschers gezwungen worden waren. Sie waren mörderische Gegner und Vargor konte sich an keine friedliche Begegnung mit ihnen erinnern. Der Mensch, der sich verzweifelt, aber mit offensichtlich schwindenden Kräften gegen den Baum lehnte und die Angreifer mit Schild und Schwert fernzuhalten versuchte, war schwer verletzt; ein Pfeil mit abgebrochenem Schaft ragte unterhalb seines rechten Schlüsselbeines aus der Brust. Im Laufen zielte Vargor und jagte einem der Wolfsmenschen eine Pfeil durch den Hals. Gurgelnd brach dieser zusammen und obwohl sich sein Gefährte blitzschnell umdrehte, um sich dem neuen Gegner zu stellen, dauerte es nur einen Augenblick, bis Vargor über ihm war und ihm mit seinem Dolch die Kehle durchschnitt.

Ein kurzer Blick auf die Wunde des am Baum zusammensinkenden Mannes genügte und Vargor wusste, dass dem Schwerverletzten nicht mehr zu helfen war.
Mit kurzen Atemzügen sog der Mann, der so offensichtlich wie nur Irgendetwas ein Waldläufer des Nordens war, die Luft in seine verletzten Lungen; mit jedem Ausatmen
quoll ein Schwall Blut aus einem Mund.

"Helft mir, Herr", keuchte er, "Tage bin ich geritten, aus Enedwaith bis hierhin........".
Hustend spuckte der Mann Blut.
"Ich sehe es in euren Augen, dass ihr ein Gefolgsmann Bruchtals seid.......Den Waldläufern des Nordens, die aufgebrochen sind, um ihrem Herrn Aragorn im Süden Hilfe zu bringen, droht Gefahr! Wir sind verraten worden, und in Enedwaith versammelt die weiße Hand ihre Kräfte, um die Dunedain aufzuhalten und daran zu hindern, weiter in den Süden zu gelangen! Brecht auf und eilt ihnen zur Hilfe! Sucht die letzten verbliebenen Kämpfer hier in diesen Landen....und eilt nach Enedwaith. Helft meinen Brüdern, Herr, ich bitte euch....."
Mit einem letzten Aufbäumen versuchte der Mann verzweifelt , das Leben festzuhalten. Vargor sah, dass er noch mehr sagen wollte, doch seine Kräfte reichten nicht mehr......seine Augen wurden starr, er sank zurück an den Baum und verschied in der Wildnis der Trollhöhen, unweit des Tores von Imladris, das ihm, wenn er es nur früher erreicht hätte, eine sichere Zuflucht gewesen wäre.....

Später in der Nacht, nachdem Vargor den Brief, den der Tote bei sich getragen hatte, ein ums andere Mal gelesen hatte, war ihm klar geworden, dass die Zeit der Ruhe noch nicht gekommen war. Doch wo würde er Gefährten finden, die mit ihm in den Süden Eriadors aufbrechen würden? In Bruchtal? Gab es noch Dunedain, die nicht mit der grauen Schar den Söhnen Elronds gefolgt waren? Und wie sollte er sie finden, in diesen weiten Landen?

Vargor straffte sich und packte sein Zeug zusammen; er würde noch in der Nacht aufbrechen, um so schnell wie möglich nach Bruchtal zu gelangen und dort den Rat Elronds einzuholen. Wenn Hilfe zu finden war, dann dort.


(OOC: Das wäre mein Vorschlag für den Plott unseres kleinen RP- Versuchs. Ich denke, da eröffnen sich einige Möglichkeiten. Vielleicht findet ja auch ihr den Weg nach Bruchtal, vielleicht auch aus ganz anderen Gründen als ich? Gelingt es mir, euch davon zu überzeugen, mit mir nach Enedwaith aufzubrechen, wenn es denn soweit ist? Gelingt es uns zusammen, einen Weg durch Eregion in den Süden zu finden oder führt uns unser Schicksal doch an ganz anderen Orten zusammen, als es jetzt den Anschein hat und mit ganz anderen Zielen? Ich bin gespannt auf eure Ideen...........))


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Manozagar

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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeSa Okt 02, 2010 4:38 pm

Manozagar wacht langsam auf. Es fühlt sich an, als hätte man einen großen Findling auf seinen Brustkorb gelegt. Ein dumpfer Schmerz zieht sich durch die Rippen und die Schultern. Der Atem geht nur flach und es ist mehr eine Gnade der Luft, dass sie ihren Weg in seine Lungen hinein und wieder hinaus findet. Noch sehnt sich sein Verstand nach weiterem Schlaf und nur ein kleiner Funke bemüht sich sein Bewusstsein zu entzünden.

Du musst aufwachen. Es ist Zeit. Wach auf. … Aufwachen! … Nein, ich will noch nicht. Nur noch ein kleines bisschen.

Noch einmal auf die Seite drehen und gemütlich weiter dösen. Doch selbst diese kleine Regung verweigert ihm sein Körper. Es ist lausig kalt und sämtliche Muskeln sind wie eingefroren.

Gar nicht gut. Irgendwas stimmt nicht. Es ist Zeit? Wofür? … Aufwachen!

Er öffnet die Augen. Einen kleinen Schlitz weit, das wird reichen, damit das Licht die Dunkelheit, die ihn umfängt, vertreibt. Doch noch ist alles verschwommen und nur eine Kerze kämpft einen hoffnungslosen Kampf gegen die wabernden Schatten des kleinen Raumes, in dem er sich befindet. Immer noch völlig benommen beobachtet er die beiden Personen, die wohl gerade dabei sind, sein Gepäck zu durchsuchen und immer wieder zu ihm herübersehen.

Wa…? Moment mal. Verdammt, was geht hier vor. Wach auf, wach auf!

Spätestens jetzt sollte er eigentlich hellwach sein. Es brüllt in seinem Kopf. Gefahr! Doch eine halbe Ewigkeit scheint zu vergehen bis der Schleier endlich von seinem Blick fällt. Es kostet ihn einiges an Kraft seinen Kopf leicht zu heben und sich umzublicken.

Ich bin ans Bett gefesselt. Das erklärt einiges. Und diese schäbige Schlafkammer ist ganz sicher nicht meine. Keine Fenster. Ein grob gezimmerter Schuppen. Und wer sind jetzt die beiden? Eine Frau. Rote Haare. Hat alle meine Sachen auf dem Fußboden verteilt. Na toll. Dummes Weibsstück. Und der Kerl? Grinst mich blöde an. Was hat der den für ein breites Maul? Ah, verstehe. Lange Narbe vom Mundwinkel bis zum Ohr. Gibt es doch nicht!? Die Rote Zora und der Lachende Freibeuter. Hier? Und was wollen die denn von mir?

Die beiden Personen, die Manozagar zu erkennen glaubt, traf er auf seiner Reise in Pelargir. Doch das liegt weit im Süden und sowieso irrt er sich. Er ist noch zu benebelt um klarer zu sehen und sein Verstand wirft ein Paar Details durcheinander. Ich bin vergiftet, vermutet er richtig. Wahrscheinlich Arunya-Wurzel. Ein sehr starkes Betäubungsmittel. Doch die Wirkung lässt endlich nach. Der Mann hat tatsächlich eine hässliche Narbe an der linken Wange, doch ist er deutlich kleiner als der Pirat von der Bucht von Belfalas. Und die Frau hätte wohl rote Haare, wäre sie nicht so schmutzig. Buschige Augenbrauen und ein aufgedunsenes Gesicht vervollständigen ihre Unansehnlichkeit. Beide tragen einfache Kleidung aus Leinen und etwas Leder. „Wer seid ihr zwei denn? Und vor allem: Was soll das werden, wenn es fertig ist?“ Manozagar nickt leicht mit dem Kopf in die Richtung seiner zu den Seiten gestreckten, an die Bettpfosten gefesselten Arme und zu seinen Beinen, die nicht vertäut sind.

Ich fasse es nicht. Da muss es doch noch einen Oberschergen geben. Ich wurde doch nicht von diesen zwei Witzfiguren überwältigt?

„Ich bin der Lachende Söldner und das da“, der Mann deutet auf das vergnomte Weib, „ ist die Rote Ronja.“ Manozagar seufzt. Es kann jetzt nicht mehr schlimmer werden, denkt er. Die Frau gibt ein Glucksen von sich. Jedenfalls klingt es so. Oder hat sie etwas sagen wollen. Vielleicht hat sie Husten oder sie muss sich gleich übergeben. Nein, bitte nicht auch das noch. Doch scheinbar bleibt seine Ausrüstung von ihrem Erbrochenen verschont und der ans Bett gefesselte widmet seine Aufmerksamkeit auf den Tagedieb, der sich nun mit einem gezückten Langschwert näher an Manozagar heran bewegt.

Ein so edles Langschwert passt gar nicht zum ihn. Die Klinge ist scharf, der Stahl schimmert eindrucksvoll. Na klar, ist ja schließlich auch meins. Du Bastard!

„Wir kennen Dich. Akho wirst Du genannt. Du bist doch ein Freund von diesem Saerdan. Wir haben Dich vor einigen Tagen beobachtet, wie Du Dich vor seiner Hütte mit ihm unterhalten hast. Worüber habt ihr gesprochen?“ Der Mann hat einen deutlichen Akzent. Vielleicht ein Dunländer, denkt Manozagar. „Wir wissen von den grauen Läufern“, fährt er fort, richtet die Spitze des Schwertes auf die Kehle seines Gefangenen und keift weiter, „Wo versammeln sie sich und welchen Weg gehen sie? Und was bedeutet all das Geschreibsel, was Du mit Dir führst“

Oh, es geht doch noch schlimmer. Sie sind nicht nur schmutzig und dumm, sie sind so richtig dumm. Wie peinlich. Und das mir. Naja, jetzt wird es mir zum Vorteil gereichen und später braucht es ja niemand zu erfahren.

„Du hast Recht, Söldner“, erwidert Manozagar und legt in seine Stimme ein gewisses Maß an Furcht. Soll er doch denken, er sei Herr der Lage und das Offensichtliche abstreiten bringt nie etwas. „Saerdan und die Graue Schar begeben sich auf den Weg nach Enedwaith“, gesteht er mit der Gewissheit, dass seine beiden Häscher den Raum nicht lebend verlassen werden. Der Söldner grinst breit und glaubt tatsächlich, dass er es mit einem Schwächling zu tun hat. Schon als sie ihn beobachtet hatten, schien dieser dunkelhäutige Mann, mit seiner edlen Kleidung und trotz der schweren Bewaffnung, eher wie ein Händler oder einer von diesen Gelehrten, die es in Bree gibt. Eines von diesen Weicheiern, wie er sie schon so häufig überfallen hatte. „Wo gehen sie lang?“, fragt er erneut. „Sag’ es mir oder ich stech’ Dich ab!“

„Sie wandern über den Fornpass“, erklärt Manozagar zaghaft, „bis zum Harmindon um dann am Dunbach Richtung Rhunwald aufzubrechen, dann noch ein kleines Stück weiter …“ Der schmutzige Kerl unterbricht ihn wütend: „Was? Spiel keine Spielchen, oder es setzt was!“ Nervös blickt der Gefesselte an dem Schergen vorbei zu den am Boden verteilten Pergamenten. „Du musst nur auf der Karte nachlesen, die mit Pinschekrakela überschrieben ist“, entgegnet er dem immer zorniger werden und blickt sich kurz zu den durcheinander liegenden Karten und Schriftrollen um. „Zeig’ es mir!“, faucht er.

Endlich. Das dauert mir auch schon alles viel zu lange. Aber jetzt nur nicht ungeduldig werden.

„Kannst Du nicht lesen?“ Manozagar seufzt, eigentlich, weil er immer noch nicht fassen kann, dass sich die Dummheit derer, die ihn wohl überwältigt haben, immer weiter offenbart. Aber der Söldner missversteht diesen Seufzer und vermutet, dass sein Gefangener immer noch Opfer des Giftes ist. „Die Karte mit der burgundroten Windrose“, ergänzt der gewitzte Abenteurer, wohl wissend, dass er es nicht auf die Spitze treiben darf und deshalb lässt er seinen Kopf auch erschöpft zurückfallen und gibt einen zustimmenden Laut von sich, als der störrische Dunländer aufs Geratewohl eine der Karten aufhebt und ihm diese dann direkt vor die Nase hält. „Wo sind sie?“ fragt er gereizt. Es ist eine grobe Karte eines Gebietes in Forochel, aber egal, denkt Manozagar und erklärt dem Mann etwas von obskuren Gebietsmarkierungen und verworrenen Pfaden.
„… und diese Raute, die dort im Süden eingezeichnet ist, markiert den Föhrenwald in dem das Treffen stattfinden soll. Nein! Im Süden. Du musst die Karte um 90° drehen. In die andere Richtung.“ Der Söldner ist sichtlich verwirrt. Er glaubt sich so nah am Ziel zu sein. Wenn er bloß lesen könnte oder überhaupt etwas verstehen würde. Aber er würde sich sicher etwas Gezeigtes merken und die Karte dann einfach mitnehmen. Er ist schließlich bewaffnet und dem Feigling weit überlegen. Kurz entschlossen schneidet er die Fessel am rechten Handgelenk vom Bettpfosten los und sagt: „Zeig mit dem Finger drauf, aber schön langsam.“

Sehr gut. So, wie der das Schwert hält, ist er den Umgang mit so einer Klinge nicht gewöhnt. Und sie? Sie ist gerade an meiner Werkzeugtasche zugange und begafft fasziniert die Fußangeln. Dafür waren die aber nicht gedacht, aber sei es drum. Dennoch wäre es zu gefährlich diesen Tölpel jetzt zu packen. Er mag zwar schwer von Begriff sein, aber die beiden waren geschickt genug, mir aufzulauern und mir einen vergifteten Pfeil in den Rücken zu jagen. … Natürlich nicht in den Rücken, aber auch das braucht ja keiner zu erfahren. Tat übrigens ganz schön weh. Und dass ich jetzt meinen Sattel vorerst zusätzlich polstern werden muss, werde ich euch doppelt heimzahlen.

Manozagar beugt seinen rechten Arm und dreht sich sehr langsam auf die linke Seite. Es tut gut, den Muskeln zumindest ein wenig Bewegung zu gönnen. Der Dunländer weicht einen Schritt zurück, doch bevor er seinen Protest aussprechen kann, winkt ihn der immer noch an der linken Hand Gebundene schwächlich heran. „Dann zeige mir noch mal die Karte und reiche mir doch bitte auch die Kerze, damit ich sie besser erkennen kann“, spricht Manozagar in einem matten Tonfall. Der Söldner nimmt vorsichtig die Kerze vom Boden auf, wobei sein Blick die ganze Zeit auf seinem Gefangenen ruht. Er stellt sich neben das Bett. Er hält die Kerze in der linken Hand und beleuchtet damit die auf der Bettkante liegende Karte. „Da ist Bree“, erklärt Manozagar und deutet dabei mit der rechten Hand grob in die Mitte der Karte, wobei er keinen seiner Finger beugt, so dass der Söldner instinktiv den Kopf senkt, um zu erkennen, welcher Punkt auf der Karte jetzt genau gemeint sei. Er ist schließlich schlau genug, sich nicht noch mehr die Blöße zu geben. „Siehst Du, genau dort“, fährt der Abenteurer fort und zieht leicht den kleinen und den Ringfinger ein. Es klappt wie erwartet. Das Narbengesicht glaubt, durch das näher heranrücken werde nun deutlich, worauf sein Gefangener zeigt und er senkt den Kopf noch ein kleines Stück.
Nah genug, so dass Manozagar mit einem heftigen Handrückenschlag, dem Mann die Kerze aus der Hand schlägt und diese genau in dessen Gesicht geschleudert wird. Dieser lässt umgehend das Schwert aus der Rechten fallen und hält sich die Hände schützend vor das Gesicht. Dieses geschieht mehr aus Reflex als das es wirklich schmerzt. Doch ein wirklicher Schmerz folgt kurz darauf. Denn mit einer blitzschnellen Bewegung hatte Manozagar den Griff der fallenden Klinge gepackt und die Schneide über den Bauch seines vermeintlichen Henkers gezogen.
Starr betrachtet der Söldner die tödliche Bauchwunde bevor er zusammenbricht. Die Frau, die bei dem Schmerzschrei aufgeschreckt war und sich nun auf Manozagar stürzen wollte, springt genau in die ihr entgegen gestreckte Klinge. Die Spitze durchbohrt ihre Brust und wimmernd sinkt sie zu Boden.

So einfach, wie ihr vieles gewonnen glaubtet, so einfach habt ihr alles verloren. Irgendwie traurig.


Er kann sich nun endlich auch aus den letzten Fesseln befreien und sortiert eilig seine Ausrüstung und packt alles wieder ordentlich zurück in seinen Rücksack und seine Taschen. In seinem eigenen Geldbeutel hatten die Schergen seine Ringe und Ketten untergebracht, die er, nachdem er sie mit einem Tuch gründlich abgewischt hat, wieder anlegt.

Nun schauen wir mal, wer euch schickt. Denn auf eigene Faust handelt ihr sicher nicht. … Hm, nichts. Und was ist das? Das nehme ich mal besser an mich. So richtig erfolgreich seid ihr wohl nie gewesen. Wundert mich nicht. Hm, dafür könnte ich vielleicht noch ein Paar Silber bekommen. Obwohl, nein, unter meiner Würde. Ah, was haben wir denn hier?


Außer ein Paar Kupferstücken, das spärliche Rüstzeug und ihren eigenen Waffen – ein Langdolch und ein Kurzbogen – findet Manozagar bei den beiden Leichen nicht viel. Die Frau hat neben ihrem Köcher noch ein leeres Tonfässchen dabei. Doch aus dem Hemd des Mannes zieht er ein verdrecktes Schriftstück. „Treffen Brunnenschlucht, west von Brachans Lager“, stand dort. Darunter waren Landmarkierungen aufgeführt.

Ein Hügel … das obendrauf sollen wohl Säulen sein. Östliche davon eine Brücke, daneben zwei Köpfe. Große Hauer und der andere mit einem Rüssel. Naja, ein Künstler war der Zeichner wohl kaum, aber zumindest weiß ich, wo ich jetzt hin muss. Denn irgendwo muss sich ja noch der Oberscherge herumtreiben.
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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeSo Okt 03, 2010 1:20 am

Bruyne blickte dem jüngerern Mann nach, der wütend den Hügel hinunter stapfte. Als er von den Nebeln verschluckt wurde, drehte er sich um und betrachtete noch sehr lange die Ruinen von Fornost, deren Geschichte zu erzählen er Ike hierher geführt hatte.
Der alte Mann hatte tatsächlich die Hoffnung gehabt, dem jungen Grabräuber Respekt vor den Toten zu lehren. Respekt vor dem, was sie getan hatten. Respekt vor dem, was sie den Hinterbliebenen bedeuteten. Darum hatte er sich dazu überwunden, Ike zu den Grabhügeln seiner, Bruynes, Vorfahren zu führen. Sein Ziel war gewesen, den Jungen dazu zu bringen, sein Wort zu geben, auf andere Art zu Geld zu kommen, als die Ruhe der Toten zu stören und ihre Gräber zu schänden.
Er hatte versagt.
Selten hatte er jemanden getroffen, der so verbohrt und so... entsetzlich verdreht war. Also hatte er ihn ziehen lassen und konnte nichts anderes tun, als ihm zu versprechen, ihn zu töten, wenn er ihn jemals dabei erwischen sollte, wie er in ein Grab stieg - vor allem in eines auf dem Grund des alten Arthedain.
Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn gleich und hier zu fordern. Aber Ike war dummerweise Roawens Mann, und Roawen war so etwas wie Bruynes Tochter. Was auch immer sie an ihm fand - gleich ob Bruyne damit einverstanden war oder nicht - ihr den Mann und ihrem Kind den Vater zu nehmen, war gänzlich gegen seine Überzeugung.

Respektiere die Toten, doch vergiss darüber die Lebenden nicht.

Er kniff die braunen Augen zusammen und warf einen Blick über das graue Land. Zwischen den skellettartigen Trümmern von Fornost brannten Feuer. Obwohl er sie nicht hörte, konnte er sich die gekläfften Worte der Orks vorstellen und das Geschnatter der Bilwisse. Und so stark der Drang auch war, weiter hinein zu schleichen und sich mit ein paar von ihnen ein kleines Scharmützel zu liefern, dies war nicht die Nacht für einen Kampf. Er hatte heute etwas anderes zu tun.
Der alte Waldläufer nahm den Bogen von der Schulter und schlich geduckt zwischen den Sträuchern den Hügel herunter.

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Die Buchstaben auf dem gravierten Stein waren seit seinem letzten Besuch wieder zugemoost. Er zog den Handschuh von der Rechten und klaubte den Bewuchs aus den Vertiefungen.

Dies ist die Statt der letzten Ruhe für Aeghir und Brangwen

Kein Feuer während der Totenwache. Die Glut seiner Pfeife war das einzige Licht, das er bis zum blassen Morgen sehen würde - abgesehen von den Flammen der Scheusale, die die Trümmer jenes Ortes befleckten, der einst der Stolz des nördlichen Königreiches gewesen war.

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"Ich habe eine Bitte an Dich."
Mincham zog den Umhang eng um sich, um den schneidenden Wind ein wenig abzuschirmen. Der Alte war im Morgengrauen zu seinem Lager gekommen und hatte eine grobe Einschätzungen der Spuren gegeben, die er auf seinem Weg fort von den Hügeln gefunden hatte. Dann hatten sie das Brot miteinander geteilt und eine Weile schweigend beobachtet, wie die Sonne über den dunstverhangenen Weiten der Totenfelder aufgestiegen war.
Bruyne hob als Antwort schließlich den Kopf und bedeutete dem Mann, weiterzusprechen.
"Ich bin vor einiger Zeit in Imladris gewesen und habe einen der Elben dort gebeten, mir einen Text zu übersetzen, der in einer Sprache verfasst war, die ich nicht kannte."
Der ältere der beiden Waldläufer nickte, sagte aber nichts weiter, und der jüngere der beiden fuhr fort.
"Ich konnte damals nicht dort bleiben, um abzuwarten. Doch ich nehme an, die Arbeit ist inzwischen getan und wartet darauf, von mir empfangen zu werden. Jedoch..."
Mincham blickte über die Felder und verengte die Augen, als hätte er etwas gesehen. Nach einer Weile unterbrach Bruyne das Schweigen.
"Deine Pflicht bindet Dich hier. Die Truppen sammeln sich in Fornost, und jedes Auge wird hier benötigt."
Mincham nickte.
"Ich werde an Deiner Stelle nach Imladris reisen.", fuhr der Alte fort und legte dem jüngeren Mann eine Hand auf die Schulter, "Ich bin mir sicher, Du würdest mich nicht darum bitten, wenn dies nicht von Wichtigkeit für Dich wäre, mein Freund."
Mincham erwiderte die Geste und sah dem Alten in die Augen.
"Ich danke Dir."
Sie brachen das letzte Brot, und als es eilig gegessen war, ritt der weißhaarige Mann fort, ohne daß einer von beiden noch etwas gesagt hatte.
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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeMo Okt 04, 2010 8:05 pm

Es war kalt und es war nebelig. Und dunkel. Es musste kurz nach Mitternacht sein, als sie ein Geräusch aufschreckte. Sie zog ihr Schwert und nahm ihr Schild zum Schutze und lauschte der anhaltenden Stille. Bei der Dunkelheit war es ihr unmöglich irgendetwas zu erkennen, so sehr sie sich auch anstrengte. Sie schaute auf den schlafenden Elben, der sich zu ihrer Gefährtengruppe zählte und überlegte kurz, ob sie ihn wecken solle, als sie bemerkte, dass er seine Augen schon geöffnet hatte und ebenfalls lauschte. Ein Rabe krähte in der Nähe, als wollte er Alarm schlagen und flog dann davon. Wieder waren Geräusche zu hören, ein Klappern und das Stapfen mehrerer Beine. Der Elb stand auf und nahm seinen Bogen, spannte ihn lautlos und schoss einen Pfeil zielsicher in die Dunkelheit. Ein grauenvolles Jaulen ertönte und dann war Ruhe. Kurz starrte der Elb in die Dunkelheit und spannte seinen Bogen dann noch einmal, aber 2 Füße entfernten sich schnell von dem Nachtlager der Reisenden.

"Ein Bilwiss-Reiter, nun aber zu Fuß auf der Flucht..." flüsterte der Elb zu Tarjawen.
"Noch mehr von den stinkenden Biestern?"
Der Elb schüttelte den Kopf. "Er war der einzige. Vielleicht ein Späher, aber er verschwand Richtung Pass und nicht nach Norden, vielleicht auch eine Nachhut."
"Ein einzelner als Nachhut? Da stimmt doch was nicht." Sie schüttelte nachdenklich den Kopf.
Der Elb zuckte mit den Schultern. " Nachts sind wir kaum eine Gefahr für diese Kreaturen. Die Orks sind nachts stärker und marschieren schneller, als wäre der finstere Herr persönlich hinter ihnen her."
Tarjawen steckte ihr Schwert weg und lies sich seufzend hinter den Felsen sinken, der der kleinen Gruppe als Schutz diente.
"Vielleicht sollten wir nach Bruchtal zurück. Diese Expedition hier hat keinen Sinn mehr."

Sie dachte an das verwüstete Lager am Fuße des Nebelgebirges, welches einst den Beorningern als Stützpunkt diente. Sie bewachten dort den Pass und schützten die reisenden Händler vor den Orks.
Aber als ihre kleine Gruppe von Gefährten dort ankam, fanden sie nurnoch ein reines Schlachtfeld. Überall rauchte es aus den niedergebrannten Zelten. Überall lagen Rüstungen und unbrauchbare Waffen in einem Meer von Blut. Orks hatten die Köpfe einiger Soldaten auf Spieße gesteckt, entweder um den Feind zu warnen, oder aus reiner Boshaftigkeit.

Sie nickte nachdrücklich. "Selbst mit eurem Geschick und meinem Schild und der Kampfeslust dieser Männer, möchte ich mich den Verwüstern nicht in den Weg stellen. So wie es aussieht, sind sie sowieso über den Pass marschiert. Das heißt, auf der Ostseite kommt wahrscheinlich auch jede Hilfe und Warnung zu spät. Vielleicht weiß Herr Elrond, was zu tun ist, wenn Ihr mit ihm sprechen könntet..."
Der Elb nickte. "Eine weise Entscheidung. Aber heute Nacht sollten wir noch nicht aufbrechen, der Nebel ist zu dicht und unsere Pferde sind erschöpft. Warten wir also noch bis der neue Tag anbricht."

Tarjawen schlief in dieser Nacht nicht mehr. Irgendwas war im Wandel und sie spürte, wie sich etwas wie eine große schwarze Wolke über Mittelerde legte. Es schnürte ihr die Kehle zu und sie wartete den kleinsten Funken Sonnenlicht ab, um ihre Gefährten zu wecken und den Rückmarsch bekannt zu geben.

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"Boromir? Sohn und Erbe von Denethor? Heerführer aus Minas Tirith? Das kann doch nicht sein!"

Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Stimme hallte ungläubig unter dem Vordach von dem letzten heimeligen Haus wider.
"So wahr ich hier stehe." sagte der Elb.
Sie wandte sich ab und schaute zum Himmel, dachte einige Augenblicke nach. Dann drehte sie sich zum Elben um.
"Ich muss mit Herrn Elrond reden! Er soll mich anhören, ich muss wissen was vorgefallen ist!"
Der Elb lächelte, trotz ihres Entsetzens.
"Er hat in diesen Tagen andere und wichtigere Dinge im Kopf, als sich mit Euch zu unterhalten, Tarjawen. Aber ich werde euch erzählen, was ich erfahren habe!"

Er legte die Hand auf ihre Schulter und schob sie sanft weiter. An einem stillen Platz angekommen, setzten sie sich nieder und er erzählte ihr was er wusste. Er erzählte von der Schlacht um Minas Tirith und davon, dass der Feind seine Fronten verstärkt hatte. Saruman der Weiße sei zum Feind übergelaufen und züchtete nun stärkere und blutrünstigere Orks in Isengard, um ebenfalls in den Krieg zu ziehen.
Er erzählte von Elronds Rat und dass die 9 nun auf dem Weg nach Süden waren.

Tarjawen schüttelte ungläubig den Kopf. "Das darf alles nur ein böser Traum sein. Jedoch ist es gut zu wissen, dass der eine Ring noch in guten Händen ist. Aber hört mir zu! Ich muss zurück nach Gondor! Meine Familie! Meine Freunde! Mein Land! Sie brauchen mich!"
Sie sprang auf und schlug mit ihrem Schwert entschlossen auf ihr Schild.

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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeMi Okt 06, 2010 11:00 pm

"Nein, ich werde Euch hier nicht allein lassen!"
"Sorge dich nicht um mich. Diese Wälder sind mir vertrauter als jedem anderen von uns..." Kurz wendete Helendion seinen Blick von Jawan und schaute durch ihr spärlich eingerichtetes Lager. Thranak saß an dem kleinen Feuer, welches sie in der Mitte der Senke entfacht hatten und ihm gegenüber war Escet vertieft in eines seiner Bücher. Senyan schlief bereits und der schweigsame Hüne aus dem Norden, Hjalte, hockte am Rande der Erhöhung und schien nach irgendetwas Ausschau zu halten. "Und wie du weißt, bin ich nicht allein." Ein zurückhaltendes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Doch das schien Jawan nicht zur Ruhe zu bringen.
"Ich trage dir diese Bitte nicht aus Leichtfertigkeit, oder purer Willkür zu. Ich weiß, dass ich mich auf deine Entschlossenheit und deinen Mut verlassen kann. Und außerdem...", wieder schaute Helendion kurz zu den Sternen hinauf "...spüre ich, dass du der einzig Richtige bist."
Jawan seufzte und senkte seinen Blick. Eben noch hatten sich eine Gedanken überschlagen, erinnerten ihn daran wie lange sie schon in dieser düsteren Umgebung hin und her wanderten, immer den Vorahnungen und Gefühlen Helendions folgend. Wie aufregend fand er es damals sich der Stadtwache von Bree anzuschließen um endlich etwas Bedeutendes tun zu können. Und wie unbedeutend war ihm später diese Aufgabe vorgekommen, als seine Reise ihn schließlich bis nach Imladris führte. Es war wohl wohl ein ungewöhnlicher Zufall, dass er dort einem Elben über den Weg lief, welcher in ihm mehr sah, als nur einen Kampfbereiten Soldaten, welcher seinen Weg noch nicht gewählt hatte. Helendion nahm ihn damals unter seine Obhut, zeigte ihm den Weg der Ruhe und schien sogar einige seiner Geheimnisse mit ihm zu teilen. Warum... das hatte er Jawan nie verraten, doch schien es etwas zu sein, was Helendion gleichbedeutend beunruhigte, wie auch hoffen ließ.
Und nun, nach all den Schwierigkeiten durch sie alle gemeinsam gegangen waren hier in diesem dunklen und von Bösem erfüllten Wald, wollte Helendion ihn wegen einer persönlichen Angelegenheit fort schicken.
"Habe ich meine Sache nicht gut gemacht? Habe ich Euch enttäuscht?" fragte er den Elben.
"Nein, gewiss nicht! Du genießt das Gleiche vertrauen, was ich jedem hier entgegen bringe. Doch deine speziellen Talente ermöglichen dir eine sichere Reise über den Pfad der Dunkelheit." Helendion schwieg für einen Moment. "Diese Angelegenheit ist sehr wichtig für mich. Normalerweise wollte Bruyne sich schon vor einem Monat bei mir melden. Und ich weiß er hätte es auch getan, wenn nicht etwas Wichtiges dazwischen kommen würde. Du musst ihn aufsuchen und heraus finden, was vorgefallen ist." Helendion öffnete seinen Beutel und holte einen Ring hervor. Es war ein goldener Ring, recht einfach und schmucklos, nicht einmal besonders glanzvoll, doch an seiner Seite waren ein paar wenige elbische Buchstaben eingeritzt. Er betrachtete ihn kurz und seine Gedanken schienen ihn an einen anderen Ort zu bringen. Doch schnell schüttelte er seine Verlorenheit wieder ab und reichte ihn Jawan.
"Hier, nimm diesen Ring! Und wenn du Bruyne gefunden hast, zeige ihn vor und er wird wissen, dass ich dich geschickt habe. Sag ihm was wir besprochen haben und höre dir seine Geschichte an. Und wenn es sein soll wirst du sobald als möglich zu mir zurück kehren und mir berichten was vorgefallen ist." Helendion machte die Andeutung einer Verbeugung und lächelte.
Jawan nahm den Ring mit etwas Ehrfurcht entgegen und verstaute ihn gut in einem seiner Beutel. Nach kurzer Überlegung nickte er dem Elben zu, rückte seine Maske zurecht und ging dann zur Anhöhe, wo Hjalte bereits stand.
Nach Bruchtal hatte Helendion ihm gesagt, dort würde seine Suche also beginnen. Wenn dieser Bruyne kein Unbekannter unter den Elben war, so würde irgendjemand dort ihm mit Sicherheit weiter helfen können.
Er spähte kurz über den Rand des Hügels, konnte aber keine Bewegung in der Dunkelheit erkennen und lief los.
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Der Schatten

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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeDi Okt 19, 2010 12:29 pm

„Wozu nur?“ „Was tust du hier?“. Domrador schüttelte seinen Kopf und ritt langsam weiter durch die Karge Klamm, die Angmar von den Nordhöhen trennte. „Noch vor wenigen Wochen nahmst du dir was du wolltest, von wem du es wolltest und nun?“ der Anführer des Schattens Bainorods spuckte aus und dachte an die letzten Tage, an denen er, auf Geheiß Elronds ,die graue Schar versammelt und in den Kampf gesandt hatte. Es war also vollbracht und endlich sollte wieder mehr Ruhe einkehren. „Moria, Lorien, Düsterwald… “ redete er sich weiter in sein deprimiertes Gewissen, als sein Pferd plötzlich unruhig wurde und abrupt stehen blieb.

„Hey, hey…meine Große“! Domrador beugte sich in seinem Sattel nach vorne und rieb beschwichtigend beide Hände am Hals der Stute. „Ruhig, ruhig…!“ Da spürte er es auch… Es war mehr ein Blitzen im Augenwinkel, als eine Bewegung, mehr ein Hauch, als ein wahrzunehmendes Geräusch. Blitzschnell ließ er sich vom Pferd fallen und ein Geschoß schrammte am schweren Ledersattel entlang. Die Stute war nun nicht mehr zu halten und rannte panisch davon. Sein Blick suchte die Umgebung ab. Zuerst blickte er in die Richtung aus der er den Angriff vermutete, dann spähte er nach einer Deckung. Nichts. Seinen Schild hatte er ebenso nicht zur Hand, den der war sicher, mit dem restlichen Plunder, am Sattel des Pferdes verschnürt. „Verdammt!“ zischte der Hüter, als er einen weiteren Pfeil auf sich zukommen sah. „Knapp, sehr knapp.“ dachte Domrador. Der Pfeil schlug Zentimeter von ihm, in die Felswand ein und löste sich, wie von Geisterhand, in Rauch auf. „Magie?“ kam es ihm in den Sinn? Es blieb keine Zeit zum Überlegen, denn schon flogen weitere Geschoße auf ihn zu. Keiner traf den Hüter, alle verfehlten ihn in solch einer Präzision, dass dies kein Zufall sein konnte. „Was wollt Ihr?“ schrie er nun wutentbrannt und blickte auf die schroffen Felsformationen über seinem Kopf. Die Antwort kam in Form eines Windstoßes, einer magischen Bö, die kalt und frostig am Körper des Anführers vorbeifuhr und mit enormer Wucht in die Felswand einschlug.

Domrador ging langsam auf die Stelle zu, seinen Wurfspieß nun fest in der rechten Hand. „Ein Durchgang, eine Höhle?“ flüsterte er verwundert. Vorsichtig schob er seinen linken Arm durch die eiskalte Öffnung im Fels. Tatsächlich, die Wand hatte sich geöffnet und ein Tunnel lag vor dem verwunderten Hüter. Nach zwei mutigen Schritten umgaben ihn die Dunkelheit und die Kälte des Inneren der Klamm. Die Augen schienen sich langsam an das Schwarz zu gewöhnen, den er hätte schwören können, dass…nein, da war es schon wieder. Ein Insekt? Ein Glühwürmchen? Es schien auf ihn zu warten, flog nur, wenn Domrador sich nach vorne bewegte. „Hoffentlich habe ich mir beim Sturz vom Pferde, nicht den Kopf zu sehr gestoßen und halluziniere hier vor mich hin!“ dachte er, als er sich weiter in das Höhleninnere vortastete. Das Insekt wies ihm tatsächlich einen Weg durch die Dunkelheit. Und plötzlich erblickte Domrador den Schein einer entfernten Fackel. „Verdammt, bin ich in einem Bilwissbau gelandet…Fackeln bedeuten hier drinnen nichts Gutes!“ fluchte er vor sich hin. Seine Neugier trieb ihn aber trotzdem weiter an und ließ ihn in den Schein der Fackel treten. Das Glühwürmchen surrte noch fröhlich zwei Mal um den Anführer des Schattens, bevor es sich in einer goldenen Wolke auflöste. „Wieder Magie!“ seufzte der Hüter und löste die Fackel aus der Wandhalterung. Immer tiefer schien sich der Weg in das Gestein zu winden. Kein Licht, kein Geräusch drang an den Menschen heran. Dann hörte der Tunnel abrupt auf. Domrador stand vor einer festen Wand, die kalt, feucht und massiv den Weg versperrte. „Was soll das denn jetzt?“ fluchte er und stocherte verärgert mit seinem Wurfspieß am Hindernis. „Soll das ein Spaß sein?“ brüllte er „Haha…lange nicht so gelacht!“ Verärgert wand er sich zum Gehen, als ein Grollen seitlich zu vernehmen war.

Ein weiterer Durchgang förderte helles Licht an die Augen des Hüters. Die Wärme eines Lagerfeuers drang durch die Steintür und der Geruch von Tabak lag in der Luft. Ohne zu Zögern zwängte er sich durch den Spalt und zerkratzte sich dabei den neuen Speer, der auf seinem Rücken ruhte. „Seid ihr etwa fett geworden?“ flüsterte es Domrador süffisant entgegen? „Ihr…ich hätte es mir denken können. Ein nettes Plätzchen für unser Wiedersehen…!“ lachte der Hüter und eilte auf die ihm bekannte Gestalt zu. Sihirbas, seines Zeichens dunkler Kundiger und Mitbegründer der Schatten Bainorods, saß auf einer Art Lehnstuhl und schmauchte eine Knochenpfeife. Sein Blick war stetig in die Flammen des Lagerfeuers gerichtet, das ohne Rauch zu brennen schien. „Was soll die ganze Zauberei, alter Hexer?“ wollte Domrador wissen und stellte sich nun in die Blickrichtung des Kundigen. „Wo sind wir hier und woher wusstet Ihr, dass ich hier vorbei komme?“ Sihirbas setze sich leicht auf und schaute zum ersten Mal direkt zum Hüter hinüber. „Nun…“ begann er in seiner sehr ruhigen, fast meditativen Art zu sprechen. „Ich wusste, dass ihr den Letzen der grauen Schar in Angmar in die Spalte begleitet habt und es gibt nur einen sicheren Weg aus den dunklen Landen hinaus. Deswegen wählte ich mein Versteck auch auf eurem Heimweg. Ich brauchte nur einen Tag zu warten und schon rittet ihr vorbei.“

Domrador legte die Stirn in Falten und fragte:“ Doch warum dieser Überfall, wie von Geisterhand, warum stellt ihr euch mir nicht in den Weg und winkt mir freundlich zu? Weshalb sitz ihr hier, tief im Gestein und schaut in dieses seltsame Feuer?“ „Magisches Feuer, Freund Domrador!“ blitze Sihirbas hervor. „Das Gestein ist mein selbst gewähltes Exil, ein sicherer Ort, an dem ich vor den Augen und Ohren Sarumans sicher bin.“ „Saruman?“ der Hüter schüttelte fragend den Kopf. „Ihr meint Saruman aus Isengard? Weshalb sollte er euch gefährlich werden?“ „Weil er es weiß, Domrador… er weiß, dass wir uns auf die Seite des Lichtes geschlagen haben. Er weiß, dass wir Elrond aus Bruchtal und der grauen Schar geholfen haben. Er sieht alles!“ „Doch Isengard ist weit entfernt und seine Macht ist nicht unermesslich, was bereitet euch solch Furcht Sihirbas?“ fragte der Anführer ruhig. „Ich sandte meine Spione aus, um vieles in Erfahrung zu bringen. Wollte sehen, wie es euch ergangen war, wollte sehen was Akhorahil in den Ettenöden in Erfahrung brachte, warum er sich nun Manozagar nennen muss, wollte Informationen über den Ringträger und stieß mehr durch Zufall auf den Turm von Isengard.“

Sihirbas hielt inne und warf ein grünes Pulver in das Feuer. „Seht Domrador!“ Das Feuer veränderte sich und vor den Augen des Hüters erschien eine ihm bekannte Landschaft. „Eregion?“ murmelte Domrador vor sich hin. „Ja, südlich davon. Dort geht es nach Enedwaith. Das ist der Weg, den die graue Schar nehmen wird, um Aragorn zu Hilfe zu kommen. Und nun seht hier…“ wieder warf Sihirbas das Pulver in die Flamme. „Nur wenige Tagesritte entfernt versammelt die weiße Hand, unter der Führung Sarumans, ihre Truppen.“ „Ich verstehe Sihirbas.“ nickte Domrador in die Richtung, seines alten Weggefährten „Doch was können wir tun? Unsere Sippe ist in ganz Mittelerde verstreut und auch das Licht von Bainorod ist durch die Wirren des Krieges gespalten. Einige sind in Gefangenschaft, andere versuchen die in Gefangenschaft zu befreien. Ihr sitzt hier unten im Stein…“ „Ich sitze hier nur aus dem Grunde, weil ich sicher mit euch reden musste.“ ungewohnt schroff kam die Antwort des Kundigen. „Bei meinen Untersuchungen habe ich zu tief gegraben, bin zu nahe an die zwei Türme gekommen und wurde erkannt. Habe gesehen, dass die Armeen der weißen Hand und die Orks aus Moria nun gemeinsam gegen die Freiheit Mittelerdes trachten. Das Bündnis der zwei Türme ist besiegelt worden. Saruman und Sauron, sie bringen uns die Dunkelheit.“ der Magier stand auf und trat einen Schritt auf Domrador zu.

„Domrador, sie haben unser Versteckt gefunden. Oder besser gesagt, sie haben mich gefunden. In letzter Not konnte ich mit der Elbin Lucere fliehen und wir schlugen uns nach Forochel durch. Dort in den eisigen Gefilden des Nordens folgte uns keiner der Orks nach und wir waren zumindest für wenige Tage sicher.“ „Und nun seid ihr hier, nur um mich zu warnen?“ wollte der Hüter wissen. „Und um euch wieder in den Kampf zu senden.“ Sihirbas legte dem Anführer der Schatten die Hand auf die Schulter. „Ich kann euch noch nicht begleiten, zu gefährlich wäre meine Anwesenheit bei euch. Ihr würdet nicht sicher nach Bruchtal gelangen.“ „Bruchtal?“ wunderte sich Domrador. „Wieso Bruchtal, ich dachte Enedwaith?“ kopfschüttelnd entgegnete ihm der Kundige: „Sammelt euch in Bruchtal, bei Elrond. Er hat Bericht von Vargor dem Jäger erhalten und weiß auch aus eigenen Quellen von dieser neuen Bedrohung. Wenn mein Wissen richtig ist, dann solltet ihr auf eurem Weg auch auf Akhorahil oder Manozagar treffen. Ebenso auf neue Verbündete, über die ich allerdings noch nicht viel weiß. Diese werden wohl auch an der Seite Vargors reiten.“

Domrador holte tief Luft und blickte gedankenverloren in die magische Flamme. „Und wozu das, alter Freund? Erinnert ihr euch, warum wir damals in den Ruinen zusammentrafen? Wir wollten uns keinen Befehlen unterordnen, wollten keinen Kasten angehören, sondern wollten Schätze und Reichtümer erbeuten. Erinnert ihr euch?“ Sihirbas nickte „Ja, das wollten wir und das haben wir. Doch wenn wir nun nicht Seite an Seite mit der Gerechtigkeit stehen, bleibt nichts übrig, dass sich erbeuten ließe. Das wisst ihr.“ Der Anführer seuftze und zwang sich zu einem gespielten Grinsen „Natürlich, alter Freund. Ihr habt Recht. Lasst mich nicht zu lange auf eure Ankunft warten.“ Mit diesen Worten wandte sich der Hüter zum Gehen. „Eines noch Domrador“ rief ihm der Magier nach „wandelt im Schatten!“ „Still und leise!“ lachte Domrador und zwängte sich wieder durch die enge Steintür, die zum Ausgang führte.
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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeDi Okt 19, 2010 7:07 pm

OOC: Haben dann alle, die teilnehmen wollen, einen Text zu ihrem Charakter gepostet? Denn wenn ja, können wir ja mal loslegen bzw. auch erstmal OOC miteinander abklären, was wir uns genau vorstellen etc.
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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeMi Okt 20, 2010 5:06 am

Wenn ich es richtig sehe, ist zumindest genügend Zeit vergangenen für alle , die teilnehmen wollen, ihren Ausgangspunkt zu beschreiben.

Mein Vorschlag ist, dass wir beginnen, sobald klar ist, wann wir mit Enedwaith zu rechnen haben.....
Davon hängt ja einiges ab.



Vargor
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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitimeDo Okt 21, 2010 12:55 pm

((Ich habe ein wenig rumgefragt und soweit ich das sehe, sind wir "komplett".

Wegen mir können wir uns auch bald mal zusammen setzen, ab nächste Woche wird es bei mir auch wieder etwas entspannter und dann hab ich auch einen Nerv und vor allem Ruhe dazu.

Ich freue mich schon!

Liebe Grüße Nienke))
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BeitragThema: Re: Der Marsch der Dunedain   Der Marsch der Dunedain I_icon_minitime

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